Veranstaltung: | Wahlprogramm zur Kommunalwahl am 13.09.2020 |
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Antragsteller*in: | BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rhein-Kreis Neuss (dort beschlossen am: 21.03.2020) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 21.04.2020, 12:56 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A5NEU: Kapitel Mobilität
Text
Verkehr und Mobilität – klimafreundlich und bestens vernetzt
Viele Menschen aus dem Rhein-Kreis Neuss nutzen die umliegenden Groß- und
Mittelstädte als Berufspendler, in der Freizeit und für soziale Kontakte. Dabei
wird deutlich, dass die Kapazitäten für den Individualverkehr bereits heute
erheblich überschritten sind. Chaotische Verkehrsverhältnisse und kilometerlange
Staus sind an der Tagesordnung. Es drohen Fahrverbote aufgrund gesundheitlicher
Risiken.
Für uns GRÜNE besteht die Lösung des Problems im Ausbau eines klimafreundlichen,
nachhaltigen Mobilitätsnetzes, das selbstverständlich auch - dauerhafte bzw.
zeitweilige - Nicht-Autofahrer*innen viel stärker als bisher bevorzugt.
Wir GRÜNE streben deshalb in erster Linie kreisweit, regional und überregional
eine gute Erreichbarkeit und Vernetzung mit Bahn, Bus und Fahrrad/E-Bike an.
Wir GRÜNE wollen:
- den Ausbau des Schienenverkehrs durch:
- die Erweiterung der von Köln bis Bedburg geplanten S-Bahn durchgehend
zweigleisig bis Düsseldorf, werktags und insbesondere in den „Stoßzeiten“
in kürzeren Taktzeiten, an Sonn- und Feiertagen mindestens stündlich.
- den zügigen -wo möglich zweigleisigen- Ausbau der S28 nach Venlo und
Wuppertal.
- den Neubau einer Linie Bedburg – Jülich – Aachen und damit die Anbindung
an den Rhein-Kreis Neuss im Zuge der Strukturstärkung in der Nach-
Braunkohlezeit.
- die Planung weiterer Schienenverbindungen auf schnellen eigenen Trassen,
z.B. Krefeld-Düsseldorf Nord.
- eine Taktverdichtung der gut genutzten S11-Strecke und des RE 7 Krefeld –
Köln.
- eine schnellstmögliche Problembehebung auf der S8-Strecke.
- ein ausgebautes Bussystem durch:
- den Aufbau eines kreisweiten Schnellbussystems auf der Basis bereits
bestehender Busverbindungen als ergänzende Verknüpfung mit dem
Schienenverkehr und damit der Erweiterung des Mobilitätsangebots.
- mehr Rufbusse, vor allem im ländlichen Raum und
- sicherstellen, dass die öffentlichen kreisweiten Einrichtungen auch ohne
Pkw in vertretbarer Zeit erreichbar sind.
- ein gut nachvollziehbares, digital gestütztes einfaches und günstiges
Fahrpreissystem
- dass die VRR-Grenzen nach Köln in einem ersten Schritt ausgedehnt werden.
- die kreisübergreifende Initiative des 365 €-Jahrestickets und des 1 €-
Tagestickets unterstützen.
- eine Qualitätsverbesserung (mehr Platz, mehr Sicherheit, mehr Sauberkeit
und mehr Zuverlässigkeit).
- aus wirtschaftlichen, aber vor allem aus klimapolitischen Gründen:
- ein regionales Güterverkehrskonzept, das auch die vorhandene Betriebsbahn-
Infrastruktur mit einbezieht und in das überregionale Netz optimal
integriert ist.
- die Beteiligung des Kreises am Forschungsvorhaben (Wasserstoff - Personen-
und Güterverkehr).
- dass die Kreisverwaltung mit gutem Beispiel vorangeht und ihre Flotte
klimaneutral betreibt.
- den zügigen Ausbau des kreisweiten Radwegenetzes ein und insbesondere für
- dessen Instandhaltung und Sanierung.
- ein Netz von Radschnellwegen, gerade auch für E-Bikes und Pendler*innen.
- die Anbindung an ein überregionales Radwegesystem der Nach-Braunkohlezeit.
- Sichere Radwege an allen Straßen durch eigenständige, klare und geschützte
Führung (protected bike lanes) und zusätzlich, wo nötig,
Temporeduzierungen für den Straßenverkehr und sichere Querungshilfen.
- beim gut ausgebauten Straßennetz in unserer Region:
- den Schwerpunkt der auf Instandhaltung und mögliche Korrekturen im Netz
legen.
- die geplante L361n in Grevenbroich, die die Erftaue zerstört, mit allen
demokratischen Mitteln verhindern.
- eine stärkere Kontrolle der Einhaltung der Verkehrsregelungen durch den
Rhein-Kreis Neuss, z.B. bei den unerlaubten LKW-Verkehren durch
Ortschaften.